Rot-Weiss Essen musste am Sonntag in der 3. Liga gegen Dynamo Dresden ran. Und wie in der Vergangenheit konnte Dresden an der Hafenstraße nicht gewinnen. Mehr noch: RWE besiegte den Spitzenreiter mit 3:1 (1:0).
RWE-Coach Christoph Dabrowski wechselte vor der Partie auf zwei Positionen. Für Isaiah Young und Mouusa Doumbouya kamen Felix Bastians und Ron Berlinski in die Startelf.
Dabrowski betonte vor dem Spiel: "Wir haben unseren Kapitän wieder auf dem Platz. Und Ron hat in den letzten beiden Spielen gute Erfahrungen gegen Dresden gesammelt."
Unter anderem bekam er von Dresdens Torwart Stefan Drljača in Dresden einen Treffer aufgelegt. Drljača patzte auch in Essen, als er nach einem Rückpass Isaiah Young anschoss und so ein Gegentor einleitete.
Und auch diesmal wiederholte sich die Geschichte. Drljača und RWE - das passt irgendwie nicht. In der 25. Minute war es, als Essen eine Ecke bekam, die Lucas Brumme trat. In der Mitte köpfte Felix Götze zum 1:0 ein, auch weil Drljača an dem Ball vorbeiflog.
Es war der einzige Treffer in der ersten Halbzeit, der das Spiel eigentlich auf den Kopf stellte. Denn der Spitzenreiter aus Dresden war eindeutig feldüberlegen, RWE lief viel hinterher, wurde teils in der eigenen Hälfte eingeschnürt.
Dynamo Dresden: Drljaca - Meier (81. Schäffler), Lewald, Kraulich - Kammerknecht, Hauptmann (90. Menzel), Herrmann (90. Oehmichen), Will - Lemmer, Kutschke, Zimmerschmied (83. Vlachodimos)
Tore: 1:0 Götze (25.), 2:0 Bastians (80.), 3:0 Doumbouya (89.), 3.1 Vlachodimos (97.)
Schiedsrichter: Tobias Reichel
Zuschauer: 18.657
Und die Dynamos hatten durch Luca Herrmann, Jakob Lewald, Stefan Kutschke oder Tom Zimmerschied auch ihre Chancen, doch entweder zielten sie schlecht oder RWE-Keeper Jakob Golz war zur Stelle. Und RWE? Die hatten noch eine zweite Möglichkeit, wie es in diesem Duell kaum anders sein kann nach einem katastrophalen Fehler im Defensivverbund der Gäste.
Doch diesmal passte Drljača auf und bügelte den Fehler seiner Vorderleute gegen Ron Berlinski aus. Daher ging es mit dem 1:0 in die Kabinen. RWE-Sportdirektor Christian Flüthmann erklärte in der Pause beim "WDR": "Wir müssen das Spiel zweigeteilt sehen. Das eine ist das Ergebnis, das andere das Spiel. Dresden war spielbestimmend, hat uns ein wenig erdrückt, wir hatten kaum Entlastungsphasen."
Nach der Pause sah es etwas anders aus. RWE fand weiter kaum einen Weg nach vorne, aber sie hatten die Angriffe der Gäste besser im Griff. Zwar kamen Kutschke oder Herrmann per Freistoß zu Gelegenheiten, aber es war nicht mehr die Überlegenheit der ersten Hälfte, die Dresden auszeichnete.
In der 75. Minute dann aber die Mega-Chance für Dresden. RWE verlor den Ball leichtfertig in der Defensive, Jakob Lemmer kam auf einmal frei zum Abschluss, doch Götze rettete Essen mit seiner Grätsche vor dem 1:1.
Kurz danach die an diesem Tage effizienten Essener. Dritte Chance und das zweite Tor. Wobei RWE richtig Glück hatte. Erst verdaddelte Leonardo Vonic einen Konter, der Ball kam zurück, jedoch war Berlinski beim Zuspiel eindeutig im Abseits. Das Schiedsrichter-Gespann übersah das und Berlinski bereitete das 2:0 vor - in der Mitte vollendete Bastians.
Das war die Entscheidung an diesem Sonntag. Doch es kam noch besser. Denn RWE hatte noch das 3:0 im Repertoire. In der Mitte köpfte Doumbouya kurz nach seiner Einwechslung zum 3:0 ein - Sascha Voelcke hatte geflankt. Dresden kam durch Panagiotis Vlachodimos in der siebenminütigen Nachspielzeit zwar noch zum 1:3 - doch dabei blieb es.
RWE mit einem überraschenden Heimsieg gegen den Spitzenreiter. Der Lohn: Essen springt auf Rang acht.
Weiter geht es für RWE in der Englischen Woche nun bereits am Mittwoch (19 Uhr) in Unterhaching. Dresden spielt zeitgleich zuhause gegen den Halleschen FC.